MintApps – eine Open Source Anwendung im Bereich MINT
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, zusammengefasst unter MINT, sind die Schlüsselfächer der Bildung in der Zukunft. Resultierend aus dieser Wichtigkeit gibt es eine viele Zahl an Anwendungen, um diese Fächer näher zu bringen – und an einem wirke ich seit etwa 1,5 Jahren mit: Das „MintApps“-Projekt. Dieses möchte ich in diesem Blogbeitrag abbilden.
Disclaimer
Im Sinne meines Verständnisses von Transparenz möchte ich auf folgendes eindeutig hinweisen: Ich bin seit Oktober 2021 aktiver Mitwirkender am „MintApps“-Projekt.
Was sind die MintApps & wer hat sie ins Leben gerufen?
Im Kern versteckt sich hinter den MintApps eine Sammlung an kleinen JavaScript Anwendungen, welche Simulationen zu den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik bereitstellen. Darüber hinaus gibt es noch den Teil “Tools”, wo Werkzeuge, wie ein QR-Code Generator oder Quizzen zu finden sind. Die Quizze dienen der spielerischen Vermittlung von naturwissenschaftlichen Zusammenhängen.
Der Mensch, welche die MintApps ins Leben gerufen hat und aktueller Maintainer ist, ist Dr. Thomas Kippenberg, Lehrkraft im Freistaat Bayern.
Seit wann gibt es die MintApps?
Der Ursprung lässt sich schwierig genau datieren, weil die MintApps anfangs im reinen JavaScript geschrieben wurden und irgendwann stetig auf das JavaScript-Framework „vuejs“ migriert wurden. Mittlerweile sind die MintApps komplett in „vuejs“ geschrieben
Der initiale Commit in dem Codeberg-Repository unter https://codeberg.org/mintapps/client ist auf den 30. Oktober 2020 datiert.
Bild des Repository, Stand 03. Februar 2023:
Wie kam es zu diesen?
Die Idee zu den MintApps kam Thomas nachdem ein Laborversuch schief ging. Diesen wollte er dann digital simulieren, um seinen Schüler:innen den Versuch dennoch zeigen zu können.
Weitere Faktoren waren laut Thomas auf der einen Seite die COVID-19-Pandemie, die es nicht möglich machte, Versuche in Real vorführen zu können und auf der anderen Seite die Einführung der Quantenphysik im bayrischen Lehrplan, da die Versuche in diesem Bereich sehr teuer und komplex sind.
Welche Apps beinhalten die MintApps aktuell?
Eine Übersicht mit allen zum Stand der Veröffentlichung MintApps in den Bereichen Mathematik, Informatik, Tools:
Mathematik
Die Mathematik-MintApps sind nochmal unter den Unterkategorien “Analysis”, “Lineare Algebra”, “Stochastik” und “zahlentheorie und Mengenlehre” katalogisiert.
Im ersten Segment der Mathematik-MintApps “Analysis” sind die Lineare Gleichung, Quadratische Gleichung und die Polynomfunktion beheimatet.
Im zweiten Segment “Lineare Algebra” ist aktuell nur der Gauß-Algorithmus zu finden.
Im vorletzten Segment “Stochastik” ist zum Zeitpunkt des Blogbeitrags nur die Binomialverteilung katalogisiert.
Im letzten Segment “Zahlentheorie und Mengenlehre” sind die Komplexen Zahlen, die Kreiszahl π und die Primzahlen zu finden.
Informatik
In der Kategorie “Informatik” werden die MintApps nochmals in Unterkategorien eingeordnet: “Fraktale - faszinierende Selbstähnlichkeit” und “Knobeln und Rätseln”
Unter der Unterkategorie “Fraktale - faszinierende Selbstähnlichkeit” finden sich die Kochsche Schneeflocke, Baum des Pythagoras, Sierpinski-Dreieck, Mandelbrot-Menge und die Julia-Mengen.
In der Unterkategorie “Knobeln und Rätseln” sind das Spiel des Lebens, Tic-Tac-Toe, Vier-gewinnt, Vier-Farben-Problem, und ein VerHEXtes Sodoku zu finden.
Naturwissenschaften / Physik
Der naturwissenschaftliche Bereich mit dem Schwerpunkt Physik ist der umfangreichste Bereich der MintApps.
Im ersten Bereich der Physik-MintApps sind unter “Grundlegende Mechanik” die waagrechte Ebene, die schiefe Ebene, der schiefer Wurf, die Waagrechte Rakete, der zweidimensionaler Stoß, das ballistisches Pendel und der Fallschirmsprung zusammengefasst
Im zweiten Bereich sind unter “Mechanische Schwingungen und Wellen” die Wellenwanne, die erzwungene Schwingung und das schwingendes Seil katalogisiert.
Im dritten Unterbereich der Physik-MintApps sind unter “Optik” die Lichtspektren und die Interferenz von Licht zu finden.
Im vierten und dem vorletzten Bereich sind unter “Elektrisches und magnetisches Feld” die Wheatstone Brückenschaltung, die elektrischen Feldlinien, der Lade- und Entladevorgang von Kondensatoren, der Versuch von Millikan, die Induktion in der Leiterschleife, die Selbstinduktion Spule, der elektromagnetische Schwingkreis, der Linearbeschleuniger, das Fadenstrahlrohr, der Zyklotron und das Massenspektrometer zu finden.
Im fünften und letzten Bereich sind unter “Quanten- und Atomphysik” der äußere Fotoeffekt, der Compton Effekt, das Doppelspalt Experiment, das Mach-Zehnder-Interferometer, das Elektron als Wellenpaket, die Schrödingergleichung, der Franck-Hertz-Versuch und das Röntgenröhre Spektrum zu finden.
Tools
Der Bereich Tools in den MintApps ist wiederum in die Abschnitte “Quiz Apps”, “Kleiner Helfer” und “Sprach-Trainer” unterteilt:
Im ersten Abschnitt “Quiz Apps” sind die Pairs - Paare finden, das MINT-Quiz und Das große Quiz untergebracht.
Im zweiten Abschnitt “Kleiner Helfer” sind das Messwert-Diagramm, der QR-Generator, der QR-Reader und der vCard-Generator.
Im dritten Abschnitt “Sprach-Trainer” sind der TeX-Trainer und Markdown Trainer zu finden.
Wie bin ich auf die MintApps aufmerksam geworden?
Auf die MintApps aufmerksam geworden bin ich durch einen Beitrag im Fediverse Etwa Anfang 2021 vom Schwester-Projekt der MintApps, den LernTools. Und diese hatten mir dann die MintApps empfohlen.
Ich schaute mir im Anschluss an die Empfehlung die MintApps an und war begeistert. Beim Ausprobieren dieser konnte ich auch einen Fehler bei einer Simulation bemerken und diesen dem Projekt mit diesem Issue mitgeben – dieser konnte aber schnell behoben werden.
An welchen Dingen der MintApps war und/oder bin ich aktiv beteiligt (gewesen)?
Zum einen war und bin ich die treibende Kraft hinter einer Fediverse-Präsenz (https://bildung.social/@mintapps) und betreue diesen gemeinsam mit Thomas.
Zum anderen war und bin ich ganz entschieden an der Möglichkeit der Auswahl mehrerer Sprachen außer Deutsch und dem Ausbau der Barrierefreiheit der MintApps beteiligt.
Die MintApps haben 1360 Zeichenketten, welche aktuell in 17 Sprachen, das entspricht insgesamt 61,5 %, der Übersetzungen, die vollständig übersetzt sind.
Die MintApps haben zwei Komponenten: Die MintApps-Basis-Komponenten und die MintApps-MINT-Komponenten. Die Basiskomponenten enthalten alle die Inhalte, die nicht die MintApps selber betrifft und in den MINT-Komponenten entsprechend die eigentlichen MintApps.
Es gibt aktuell Übersetzungen der MintApps in Deutsch, Englisch, Französisch, Finnisch, Dänisch, Norwegisch, Schwedisch, Niederländisch, Polnisch, Chinesisch (vereinfacht), Indonesisch, Italienisch, Russisch, Spanisch, Tschechisch, Ukrainisch, Ungarisch, Zulu.
Sollte es Menschen geben, die entweder selbst oder Bekannte und Familie haben, die einer dieser Sprachen oder eine noch nicht aufgeführte Sprache sprechen können, möchte ich dazu ermutigen, die MintApps in die jeweilige Sprache zu übersetzen bzw. fertig zu übersetzen. Mitübersetzen lassen sich die MintApps über die Weblate-Instanz des Codeberg e. V. unter https://translate.codeberg.org/projects/mintapps/.
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